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Silvester-Demo

Schon im Sommer stand für uns ziemlich sicher fest, daß wir in diesem Jahr am Silvester-Abend eine Vorführung haben werden, denn dies hatten wir Herrn Rose im Gegenzug für sein Sponsoring anläßlich unseres Sommerfestes zugesagt.

Anfang Dezember fragte Herr Rose nochmals an, ob wir unsere Zusage noch aufrechterhalten - dies stand jedoch von jeher außer Frage. Bedingt durch meine Baumaßnahmen daheim konnte ich erst recht spät an konkrete Vorbereitungen für die Demonstration gehen - jedoch klappte noch alles rechtzeitig.

Am Montag - also drei Tage vor Silvester bereiteten wir die Tonkassetten vor. Kurz bevor wir sie fertig hatten, erhielt ich von Herrn Rose einen Anruf, ob wir nicht die Vorführung vielleicht doch ausfallen lassen sollten, dies lehnte ich jedoch ab, da wir zu diesem Zeitpunkt bereits zuviel Vorbereitungszeit investiert hatten.

Einen Tag später erfuhr ich auch den Beweggrund für seinen Anruf. Herr Rose befürchtete nämlich, daß die Vorführung eventuell eine Wiederholung bringen könnte, da beim Sportlerball des SV Preussen Biehla bereits eine Kampfkunstdemonstration stattgefunden hatte. Ich konnte Herrn Rose jedoch überzeugen, daß wir aus diesem Anlaß ganz bestimmt nicht aufgetreten waren. Ein weiterer Beweggrund war jedoch auch die Zeit, da Herr meinte, daß sich alles zu sehr nach hinten verlagern könnte. Ein Grund den er nicht aussprach, ich jedoch vermutete, war wohl auch das Geld. Es waren 150,-- DM vereinbart gewesen. Daher schlug ich vor, das Programm etwas zu kürzen und entsprechend auch auf einen Teil des Honorars zu verzichten, so daß wir letztlich noch 100,-- DM erhalten hätten.

Der Silvesterabend rückte heran und die Vorführungsteilnehmer trafen sich bei mir zum gemeinsamen Abendessen. Dann machten wir uns auf den Weg und trafen zur verabredeten Zeit (21.45) im Autohaus ein. Herr Rose sagte, wir sollten es uns noch ein wenig bequem machen, da vor uns noch eine Rollschuh-Truppe aus Chemnitz ihren Auftritt hatte - aber das sollte nicht mehr lange dauern "Gleich" - wie Herr Rose meinte. So warteten wir eben. Doch die Zeit zog sich hin. Gegen viertel elf kamen die Eltern Enricos in das Autohaus und holten Enrico ab, da es ihnen wie sie sagten langsam zu dumm wurde und sie auch noch ein wenig Silvester feiern wollten. Nur noch zu dritt mußten wir jetzt zu allem Verdruß auch noch das Programm kurzfristig umtellen. Gegen halb elf trat die Rollschuh-Truppe mit einer wirklich beeindruckenden Demonstration ihres Könnens auf.

Jetzt stand unserem Auftritt um 22.45 Uhr eigentlich nichts mehr im Wege. Wir wollten uns gerade umziehen, als Marco herausplatze: "Du, Ralph, ich habe meine Jacke vergessen!" Auch das noch! Ich also schnell raus ins Auto und rasch nach hause, eine andere Jacke holen. Die war schnell besorgt und jetzt konnte es unserer Meinung nach losgehen, allein heute schien sich einfach alles gegen uns verschworen zu haben, denn plötzlich machte die Musikanlage einen Aussetzer. Nach reichlich fünf Minuten Hektik bekam der Veranstalter dieses Problem jedoch wieder in den Griff und es konnte losgehen. Kurz nach elf war unser erster Vorführungsteil, der aus Kihon, Kata und Kumite bestand geschafft. Wir ernteten trotz einiger kleinerer Patzer einen großen Beifall.

Nun mußten wir bloß noch Oma Elfriede hinter uns bringen. Marco und ich gingen in den Umkleideraum, zogen uns um und warteten nun auf unseren letzten Auftritt für diesen Abend. Normalerweise hätte es nur eine kurze Unterbrechung geben sollen, aber Herr Rose hatte noch ein Lied auf Lager und dann hieß es wieder "eins hamm'er noch...". Marco wurde immer ungeduldiger, wollte er doch Mitternacht daheim sein. Er drängte mich, mit Herrn Rose zu sprechen, daß wir diesen Vorführungsteil absagen, aber dies lehnte ich dann doch ab. Schließlich - es war schon kurz vor halb zwölf, ging es endlich los. Marco ob der drängenden Zeit sehr genervt, vergaß den einen und anderen Teil der Demonstration, so daß ich immer wieder improvisieren mußte. Doch dies schien keiner der Anwesenden zu bemerken - sogar auf dem Video sah alles zum Schluß einigermaßen passabel aus.

Die Vorführung war zu Ende. Wir kleideten uns rasch um, nahmen die Gage in Empfang, die sich denn doch auf 150,-- DM belief, und verließen so um 23.42 Uhr das Autohaus.

Ab zu mir nach hause, um die Knaller zu holen und dann gleich weiter nach Prestewitz, wo wir zusammen mit Marcos Familie das Neue Jahr willkommenheißen wollten.

Zwei Minuten vor Mitternacht trafen wir in Prestewitz ein und konnten im alten Jahr sogar noch in Ruhe ein Glas Punica trinken.



Ralph P. Görlach

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