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KARATE-LEHRGANG
 

Am letzten April-Wochenende fand bei herrlichem Wetter in der Gemeinde Callenberg nahe Hohenstein-Ernsttal ein Karate-Lehrgang mit Jörg Kohl statt, zu dem auch Marco und ich fuhren.

Dort angekommen mussten wir zunächst ein wenig suchen, um in dem kleinen Ort auch die Turnhalle zu finden, die sich jedoch direkt an der Hauptstraße, gleich neben der für den kleinen Ort sehr großen Kirche befand.

Die Halle war in allen drei Trainingseinheiten mit jeweils rund dreißig bis vierzig Karateka bis auf den letzten Platz besetzt. Besonderes Augenmerk legte Jörg Kohl dabei auf die richtige Ausführung der Bewegungen, wobei Schwerpunkt die Ferse war, die bei Wendungen, Vorwärts-, Seitwärts- oder Rückwärtsbewegungen stets in Kontakt mit dem Boden bleiben muss, was für viele der Anwesenden doch noch etwas problematisch war.

In den beiden Samstags-Trainingseinheiten für die Fortgeschrittenen wurde die Kata Hangetsu geübt. Am Vormittag ging es vornehmlich um die korrekte Technik-Ausführung und das Erlernen des Bewegungsablaufs, während am Nachmittag die Anwendung ausgewählter Kata-Techniken auf dem Programm stand. Zusätzlich wurde aber auch Gohon Kumite in einer leicht abgewandelten Form mit zahlreichen Angriffsvarianten geübt, die zum Teil auch die höher graduierten Karateka vor schwierige Aufgaben stellten.

Alles in allem war dieser Lehrgang wieder einmal äußerst lehrreich für die Teilnehmer, da neue Aspekte durch das Setzen anderer Schwerpunkte in das Gesichtsfeld rückten, die es im künftigen Training stärker zu beachten gilt.

Aber ich möchte noch einige Worte zum gesamten Trainingsumfeld in Callenberg verlieren. Jochen Geringswald, der dortige Trainer, hat in mühevoller Arbeit ein eigenes Dojo errichtet, das zwar von außen keinen allzu guten Eindruck hinterlässt, im Inneren jedoch mit allen Finessen eines modernen Sport-Centers - einschließlich der obligatorischen Sauna und des Solariums - aufwarten kann. Die hier von Jochen Geringswald geleistete Arbeit und die gemeisterten Schwierigkeiten kann man angesichts der wirklich tollen Ausstattung des Objektes nur erahnen.

Doch auch der Zusammenhalt der Mitglieder des Dojo selbst ist bemerkenswert. Callenberg ist eine Gemeinde mit weniger als 2.000 Einwohnern. Dennoch waren beim Training über einhundert Karateka anwesend; der Karate-Verein hat immerhin mehr Mitglieder als der örtliche Fußball-Verein. Die Mitgliederstruktur ist die eines äußerst gesunden Vereins, denn alle Altersgruppen sind anders als bei uns in ausgewogener Zahl vertreten. Erfreulich vor allem auch, dass es dem Trainer offenbar gelungen ist, nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch deren Eltern fest an den Verein zu binden. Die Kinder trainieren mit ihren Eltern und umgekehrt, eine Idee, die mir persönlich sehr gut gefällt und die ich gern in unserem Verein umsetzen würde, so dies möglich erscheint...
Ralph P. Görlach


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