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11.02.: Oberwiesenthal

Erstmals ging es in diesem Jahr in die Winterferien. Richard hatte den Vorschlag eingebracht und 19 Mitglieder folgten seiner Einladung. Am Donnerstag morgen trafen wir uns in Elsterwerda am Bahnhof und fuhren dann mit der Bahn zunächst nach Chemnitz.

Richard hatte an etwas gedacht, was viele vergessen hatten: Reise-Spiele für die Tasche. Er war daher mit "Vier gewinnt" und Schach ein gefragter Mann. Bei hervorragender Stimmung verging die Zeit wie im Flug. In Chemnitz kamen wir exakt eine Minute nach Abfahrt des Zuges nach Annaberg-Buchholz an, so dass wir dann zunächst knapp 2 Stunden Aufenthalt hatten. Aber auch das war nicht wirklich schlimm. Immerhin träumten wir schon vom Schnee... In Elsterwerda hatte es immerhin in der Nacht ein ganz kleines bisschen geschneit und die Wettervorhersagen für Oberwiesenthal waren ausgezeichnet.

Im Zug nach Annaberg-Buchholz spielten Ralph und Eric Schach. Diese Partie zog etliche Zuschauer an. Bereits kurze Zeit später trafen wir in Annaberg ein und zogen dann mit Gepäck vom Bahnhof Richtung Bushaltestelle: Nochmals 1 Stunde warten war angesagt. Aber was solls. Zum Glück gab's ganz in der Nähe zwei Bäcker ...

Der Bus nach Oberwiesenthal war recht voll, so dass die Hälfte von uns stehen musste. Nach einer halben Stunde war unser Ziel erreicht. Noch fünf Minuten Fußweg und schon kamen wir am Hotel an. Wir freuten uns schon auf das bevorstehende Mittagessen! Als Richard von der Anmeldung zurückkam hatte er allerdings die erste Enttäuschung für uns parat: Kein Mittagessen!

Wir bezogen zunächst unsere Zimmer. Eine Enttäuschung waren die Sanitär-Einrichtungen. Auf dem ganzen Gang mit noch vielen weiteren Unterkünften 1 Toilette (eine Etage tiefer das Gleiche). Auf unserer Etage hatte wir immerhin 3 Duschen - unten gab es nur eine... Auch die Elektrik wies erschreckende Zustände auf: freiliegende Kabel, ungesicherte wacklige Dosen... Die Räume selbst waren bestimmt nicht vom Bauamt genehmigt. Die lichte Höhe dürfte so bei knapp 2 Metern gelegen haben - aber naja.

Also erst einmal Zimmer beziehen und dann gleich wieder raus an die frische Luft - denn dort lag Schnee - viel Schnee! Sofort begann eine kleine Schneeballschlacht, die sich bis zum Fichtelberg hinauf fortsetzte. Unterwegs lieh Richard noch zwei Schlitten aus. Allerdings fanden wir auf Anhieb leider nur die Ski-Piste und nicht den eigentlichen Rodelberg... An einem kleinem Abhang konnten dann alle doch noch einmal rodeln, bevor es dann mit Einbruch der Dunkelheit zurück ins Hotel ging.

Zum Abendessen gab es ein umfangreiches Buffet, welches sich dann aber doch als etwas knapp erwies. Immerhin schmeckte die Kartoffelsuppe sehr gut. Der Milchreis entpuppte sich eher als Milchreis-Suppe... Den Abend verbrachten wir beim Bowlen. Bowling war für Gäste des Hauses frei. Doch leider immer dann, wenn zahlende Gäste kamen, mussten wir die Bahn räumen.

Die Kinder waren schon früh 5.30 Uhr munter. Der zweite Tag verhieß ein Winterwetter wie es im Buche steht: Tief verschneite Landschaft und strahlend blauer Himmel (zumindest manchmal). Heute hatte Richard eine Fußwanderung zur nächsten Station der Fichtelbergbahn geplant. Wir waren wohl zunächst auch auf dem richtigen Weg, haben dann aber anscheinend irgendwo doch den falschen Abzweig genommen. Jedenfalls waren wir dann statt 1 Stunde rund 2 Stunden quer durch den Wald unterwegs. Den letzten Teil des Weges mussten wir uns durch den tiefen Schnee bahnen und auch über einige umgestürzte Bäume klettern. Kurz vor dem Ziel sahen wir dann die Fichtelbergbahn wie sie gemütlich durch den Wald fuhr. Einige der Kinder winkten und die Großen scherzten, dass dies wohl die letzte Bahn gewesen sein wird.

Tatsächlich! Die nächste Bahn fuhr erst in zwei Stunden... Also suchten wir uns ein Restaurant für das Mittagessen, denn alle waren irgendwie müde und erschöpft und brauchten dringend eine Pause. Die Freundlichkeit des kleinen dicken Kellners mit dem viel zu engem Hemdkragen war umwerfend "Oh, wegen Euch hab' ich jetzt auch noch Stress ..." Aber wenigstens schmeckte das Essen.

Zurück ging es dann mit der Bahn nach Oberwiesenthal. Dort angekommen hieß es dann: Kleidung wechseln und auf zur Rodelbahn! Heute wollten wir es nämlich wissen. Von ganz oben, von der Spitze des Fichtelberges sollte eine sehr lange, schöne Rodelbahn hinunter ins Tal gehen. Zwei Schlitten hatten wir schon. An der Seilbahn angekommen suchten wir zunächst nach weiteren Verleihstationen für Schlitten. Aufgrund schlechter Konditionen kaufte Marco kurz entschlossen einige Po-Rutscher für 3 Euro das Stück.

Dann hinein in die Seilbahn und auf zum Gipfel. Die Fahrt war rasch vorbei. Oben wehte ein kräftiger Wind. Richard hatte seine Karte irgendwie nicht bei der Hand und kam mit der nächsten Gondel nach, weshalb wir noch ein wenig warteten. Dann folgten wir den Schildern zur Rodelbahn. Der erste Abhang kam und mit ihm auch schon eine kleine Enttäuschung. Große Kuhlen und Löcher machten die Fahrt nicht gerade zum Vergügen. Wer nicht jedes Loch voll mitnehmen wollte, versuchte auszuweichen und bleib dann von Zeit zu Zeit im Schnee stecken und kippte einfach um. Scharfe Kurven nahmen ebenfalls häufig die Geschwindigkeit aus der Abfahrt. Ralph war zusammen mit Lisa auf einem viel zu kleinen Schlitten unterwegs. Als er eine steile Abfahrt nahm, standen unten schon einige und warnte vor dem Loch - doch zu spät. Mit voller Geschwindigkeit ging es hinein, doch nicht wieder hinaus. Ralph flog nach vorn in den Schnee, Lisa landete weich und alle hatten etwas zu lachen. Marco und einige andere Mitglieder schienen diese Stelle noch zu mögen, denn sie fuhren diese Teilstrecke mehrmals ab. Am nächsten Tag aber klagten sie über Rücken- und Steißschmerzen.

Schwierig war die Abfahrt auch noch an zwei weiteren Stellen. Wir mussten nämlich einen Ski-Lift und eine Abfahrt-Piste kreuzen und die waren ziemlich glatt und steil. Pech für uns - aber den Rest des Weges mussten wir den Schlitten dann über die bereits aufgetaute Straße zurückziehen. Unten hatte schon Tauwetter eingesetzt. Der kleine Rodelberg von Tags zuvor lud noch einmal zum Abschluss-Rodeln ein, bevor wir erschöpft und müde ins Hotel zurückgingen.

Zum Abendessen gab es leckere Nudeln Bolognese, für die sich die meisten entschieden oder Gulasch mit Klößen und Rotkohl. Die Vollkorn-Nudeln mit Bolognese war nicht so ganz das Wahre, wie viele bald erfahren sollten. Dafür schmeckten uns die Klöße um so besser.

Am Abend spielten wir wieder Bowling, Skat und die Kinder gingen - welch ein Wunder - zeitig zu Bett.

Auch am nächsten Morgen war es ungewöhnlich still. 7.30 Uhr sollte Frühstück sein und noch kurz nach 7.00 lagen alle im Bett und schliefen den Schlaf der Gerechten. Richard ließ wissen, dass wir uns beeilen müssten, da der Bus um 8.30 Uhr abfahren würde. Also schnell Essen fassen, anziehen und dann im Eilschritt zum Busbahnhof. Dort angekommen erfuhren wir: Pech gehabt - Samstags fährt der Bus nicht so früh, sondern erst in knapp einer Stunde... So konnten wir in Ruhe die Dampflok aus nächster Nähe bewundern.

Heute fuhren wir nach Annaberg-Buchholz in den Frohnauer Hammer. Die alte Technik - die auch heute nach 500 Jahren immer noch funktioniert war schon beeindruckend. Zum Museum gehörte auch eine kleine Ausstellung zum Leben der Leute in alten Zeiten. Faszinierend für Technik-Interessierte die alte Geldtruhe. Nicht nur dass diese über eine Atrappe als Schlüsselloch hatte, auch der Schließmechnismus selbst stand wohl aktuellen Tresoren in nichts nach.

Im Anschluss erfuhren wir noch etwas zur Schnitz- und Klöppelkunst aus dem Erzgebirge. Ein Ausflug der bei allen sehr gut ankam! Am Nachmittag hatten sich Eric, Richard und Denny für Skifahren entschieden, während die anderen noch einmal Rodeln gingen. Wir gingen zunächst mit den Kindern zum Mittagessen. Nach einem Reinfall in einer anderen Gaststätte (der Italiener gehörte nämlich auch unserer Hotelbesitzerin) fanden wir dann ein nettes Familien-Restaurant, wo wir dann auch sehr preiswert essen konnten. Marco war mit den beiden Lisa und Nicole zurückgeblieben um noch ein wenig zu bowlen. Er sollte dann mit den Schlitten zu uns stoßen. Als die drei angeschlendert kamen hatten sie natürlich das wichtigste - die Schlitten - vergessen.

Aber was soll's. Wieder mit der Gondel hoch zum Gipfel und dann auf die Piste. Die Abfahrtstrecke war diesmal nicht mehr so schön wie gestern. Der Schnee war teilweise weggetaut und die Piste war nicht mehr so rutschig. Dafür waren aber auch die Bodenwellen nicht mehr so schlimm. Einige der Größeren entschieden sich für eine Wanderung ins Tal. Auch dies hatte seine Reize.

Im Hotel angekommen wechselten wir kurz die Sachen, bevor wir dann zum Abschluss des Tages in die Schwimmhalle zogen. Marco blieb mit einigen Müden und Kranken zurück.

Um 8 Uhr war das Abendessen angesetzt. Wir kamen schon um halb acht ins Hotel zurück und fragten Spaßes halber an, was es denn heute gäbe und erfuhren: Das Gleiche wie gestern - nur die Nudeln mit Tomatensoße. Unsere Begeisterung war nicht gerade groß, weshalb man uns fünf Minuten später eröffnete, wir würden nun Bratwurst bekommen. Kurz vor neun Uhr konnten wir dann endlich zu Abend essen. Zum ersten Mal in meinem Leben: Bratwurst und keine Soße sondern nur Senf und Ketchup... Toll war das Essen jedenfalls nicht.

Am Abend mussten wir dann noch etwas feststellen, was einige von uns schon vermuteten. Als Mike seine Rechnung bezahlen wollte, verlangte die Bedienung von ihm 74 Euro. Als er dann mitteilte, dass dies überhaupt nicht stimmen könne, war es dann auf einmal ein Zahlendreher. Er musste aber immer noch 47 Euro bezahlen. Ein Schmierzettel in Form eines DIN A4 Blattes auf dem irgendwelche Striche in nicht erkennbarer Weise geführt wurden war die Berechnungsgrundlage.Schon am Abend zuvor hatte Peter 82 Euro bezahlt und wusste selbst nicht so richtig wofür eigentlich.

Am nächsten Morgen gab es dann zähe alte Brötchen und auch ein paar frische... Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns auf zum Bahnhof wo der Bus schon wartete. Irgendwie galt wohl das Sachsenticket nicht für diesen Bus. Doch Richard konnte zumindest noch einen großzügigen Rabatt aushandeln. In Annaberg hatten wir dann anderthalb Stunden Aufenthalt auf dem Bahnhof. Aber die Zeit verging recht schnell, denn wir hatten allerhand Spaß. Im Zug ging es dann mit Spielen weiter. Besonders Denny konnte von "Vier gewinnt" nicht genug bekommen.

In Chemnitz hatten wir nochmals zwei Stunden Aufenthalt. Wie schon auf der Hinfahrt verpassten wir unseren Anschlusszug um exakt eine Minute. Wir gingen zu Burger King und ließen es uns dort wohlsein.

Richard spielte mit den Jüngeren ein Quizspiel während Ralph und Eric sich erneut im Schach versuchten. Im Zug wollte es dann auch Denny wissen und spielte einige Partien mit Ralph. Khanh - das Schach-Ass am Grundschulzentrum Biehla wollte es wissen und ebenfalls eine Partie mit Ralph spielen. Das erste Spiel mussten wir ergebnislos abbrechen. Nachdem Khanh von Ralph matt gesetzt wurde stellten wir fest, dass Ralph ja schon seit längerem von allen Zuschauern unbemerkt im Schach stand. Eine zweite Partie endete mit einem Sieg für Ralph, wobei Khanh allerdings sehr überlegt und stark spielte.

Am Bahnhof in Elsterwerda warteten schon die Eltern um ihre Zöglinge in Empfang zu nehmen und damit war dann der gemeinsame Ausflug auch schon zu Ende.

Ein recht herzlicher Dank im Namen aller an Richard, der viel Zeit auf die Vorbereitung dieses wunderbaren Winterlagers verwendet hat. Es ist sicherlich für alle ein ebenso schönes Erlebnis gewesen wie es für mich eines war, an das wir uns alle noch lange gut und gern erinnern werden.

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