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Deutsche Meisterschaften

Am Wochenende des 01. Mai 1997 fanden in Berlin die Deutschen Meisterschaften der Kinder und Jugenlichen des Shotokan Ryu in Deutschland e.V. statt.

Unser Verein beteiligte sich gleichfalls mit vier Startern an diesem Ereignis. Insgesamt waren weit über 300 Teilnehmer aus allen Mitgliedsvereinen des SRD angereist, um sich an den Meisterschaften zu beteiligen.

In Vorbereitung auf die Meisterschaften hatten wir noch am Mittwoch zuvor eine zusätzliche Trainingseinheit durchgeführt, um unsere Teilnehmer optimal auf die bevorstehenden Wettkämpfe vorzubereiten; insbesondere in Hinblick auf die Etikette.

Am Donerstag Morgen machten wir uns sehr zeitig auf den Weg, um rechtzeitig in Berlin einzutreffen. Wir trafen uns daher alle bei Keßlers und fuhren dann gemeinsam weiter. (Insgesamt waren vier Teilnehmer, zwei Betreuer und weitere sechs "Schlachtenbummler" mit uns auf dem Weg nach Berlin. Da die Straßen glücklicherweise alle frei waren, kamen wir relativ zeitig an. Erst glaubten wir, die ersten zu sein, aber vor der Halle wartete schon eine beträchtliche Anzahl Karatebegeisterter auf die Öffnung derselben.

Kurz nach zehn begannen die Wettkämpfe fast auf die Minute nach Zeitplan mit einer feierlichen Eröffnung.

Die Wettkämpfe sollten auf insgesamt drei Kampfflächen stattfinden. Unsere beiden Orangegurte waren gleich zu Beginn dran. In ihrer Altersgruppe waren 30 Teilnehmer am Start. Zunächst wurden die Besten in der Kategorie Kata gewählt. Die erste Runde entscheiden unsere beiden Starter klar für sich. Beide starteten mit Heian Nidan und erhielten jeweils eine einstimmige Wertung. In der zweiten Runde mußten sie abermals Heian Nidan zeigen. Stefan Schräpel hatte hier ein nicht ganz so glänzendes Ergebnis vorzuweisen, wie in der ersten Runde. Ein Kampfrichter stimmte für ihn, zwei dagegen. Somit schied er aus. Christian Kreutzmann schied mit einem sehr deutlichen Ergebnis aus.

Aufgrund eines Fehlers, mußte Christian nochmals mehrfach antreten, bis die Betreuer beim Organisator darauf hinwiesen, daß die Teilnehmer an der Trostrunde nicht richtig ermittelt worden waren. Danach war klar, das Christian eigentlich hätte überhaupt nicht in der Trostrunde sein dürften. Stefan hatte jetzt aber noch eine Chance. Wiederum war Heian Nidan dran. Stefans Gegner hätte eigentlich kein Problem darstellen sollen, jedoch ein kleiner Fehler und schon war alles aus - eindeutig verloren! Damit waren alle Chancen auf eine Plazierung in der Kata verloren.

Aber noch stand Kumite bevor. In der ersten Runde hatten beide Starter wieder ein einstimmiges Urteil für sich. Auch die zweite Runde überstanden beide mit klaren Ergebnissen. Die dritte Runde überstand Stefan jetzt schon zum zweiten Mal mit einem etwas wackligen Ergebnis, während Christian seine Reihe der einstimmigen Ergebnisse fortsetzte und auch diese Runde für sich entschied.

In der vierten Runde trafen unsere beiden Starter aufeinander. Stefan fand hier keine klare Linie und verlor dieses Treffen, hatte jedoch noch berechtigte Chancen auf eine Plazierung, denn in der Trostrunde war er auf jeden Fall drin. Für Christian hingegen stand bereits jetzt fest, daß er um Platz eins kämpfen würde. Im Finale stand es für Christian zunächst unentschieden, jedoch entschied sich der Hauptkampfrichter für unseren Mann; somit wurde Christian Deutscher Meister im SRD. Stefan hatte noch einen Kampf zu bestehen. Bereits bei seinem ersten Angriff konnte er eine kleine Wertung (Wazaari) erzielen. Damit war das Ergebnis des Kampfes bereits vorgezeichnet. Sein Gegner konnte seinerseits nicht punkten und so erreichte Stefan immerhin Platz drei.

Leider sollten dies auch die letzten Plazierungen für unsere Starter gewesen sein.

Erst am späten Nachmittag ging es für unsere beiden Blaugurte Marco und Thomas weiter. Eigentlich sollten in dieser Gruppe nur Blau- und Violettgurte starten, jedoch waren hier auch drei Braungurte vertreten, was die Chancen der übrigen Teilnehmer natürlich erheblich einschränkte.

In der ersten Runde war wieder Kata dran. Leider schieden beide Teilnehmer bereits in der ersten Runde aus. Bei Thomas Müller war zunächst Heian Yondan gefordert. Diese Kampf endete unentschieden. In dem darauffolgenden Entscheidungskampf mit Heian Shodan entschieden die Seitenkampfrichter abermals auf unentschieden; der Hauptkampfrichter gegen unseren Mann, so daß Thomas draußen war. Ähnlich erging es Marco Keßler. Die erste Runde mit Heian Shodan endete unentschieden und in der zweiten Runde entschieden sich die Kampfrichter gleichfalls für unentschieden; der Hauptkampfrichter stimmte dann gegen unseren Mann.

Jetzt setzten wir alle Hoffnungen auf das Kumite, wenngleich diese bei unvoreingenommener Betrachtung von vornherein recht schlecht standen (in anbetracht der teilnehmenden Braungurte). Thomas mußte in der ersten Runde gegen den gleichen Gegner (ein Violettgurt) wie in der Kata antreten und konnte diesen Kampf nach einem Wazaari für einen Chudan-Angriff (Oi Zuki) eindeutig für sich entscheiden.

Marco hatte Pech. Sein Gegner war einen guten Kopf größer als er und allein dadurch ließ sich Marco bedauerlicherweise einschüchtern. Dies führte schließlich auch dazu, daß er nach einem bis dahin recht ausgeglichenen Kampf in den Yoko Geri des Gegners hineinlief und zu Boden ging. Seinen letzten verbleibenden Angriff konnte er nicht mehr nutzen, um diesen Fehler auszugleichen und so gewann sein Gegner souverän (dieser wurde übrigens insgesamt dritter).

Thomas hatte noch eine weitere Runde vor sich. Jedoch war er wohl zu aufgeregt und ging mit zu vielen Emotionen in den Kampf. Dies führte unter anderem auch dazu, daß er zweimal keinen Konter ausführte und einmal mit Gyaku Zuki statt Oi Zuki angriff. All dies führte letztlich zu der klaren Entscheidung der Schiedsrichter, die auch Thomas das Aus bescherte.

Obwohl wir unsere, wie ich meine berechtigten, Medaillenhoffnungen nicht umsetzten konnten, so kann man mit dem Ergebnis doch recht zufrieden sein. Insgesamt gesehen ist es immerhin ein guter Ausgangspunkt für das Kata-Spreewaldturnier im August und Landesmeisterschaften im September.



Ralph P. Görlach

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