Die Deutschen Meisterschaften im traditionellen Shotokan Karate des Shotokan Ryu in Deutschland e.V. wurden erstmals in Elsterwerda ausgetragen. 152 Wettkämpfer hatten sich gemeldet, von denen die meisten sowohl in Kata als auch Kumite antraten.

Bereits am Vorabend waren die Teilnehmer aus Torgelow angereist, die in der Turnhalle des OSZ Elsterstraße nächtigten. Im nächsten Frühjahr finden dann die nächsten Karate-Meisterschaften in Torgelow statt. Dann müssen wir uns auf den langen Weg machen.

Am frühen Morgen bereits hatte der Hausmeister begonnen, die Halle herzurichten. Tobias Pfahl, der ebenfalls bereits am Vorabend angereist war, war bereits voll damit beschäftigt, die Wettkampfflächen abzukleben. Auch von unseren Mitgliedern waren die lteren schon zeitig eingetroffen, um bei den Vorbereitungen zu helfen. Eric Schütz kümmerte sich um die Tonanlage während die anderen beim Aufstellen der Tische und Stühle, Dekoration und Arrangieren der Medaillen halfen.

Nach und nach trafen alle Wettkämpfer ein. Pünktlich um 10.00 Uhr erfolgte die Kampfrichtereinweisung. Zwischenzeitlich waren auch alle Helfer eingetroffen und bereit, ihre Aufgaben zu übernehmen. Erfreulicherweise hatten wir dann doch mehr Helfer, als wir mindestens benötigten, so dass wir keine Sorgen mit einer evtl. Unterbesetzung oder anderweitigen Engpässen haben mussten.

Ausgetragen wurden die Wettkämpfe auf insgesamt 3 Wettkampfflächen. Leider waren auch diesmal nicht so viele Kampfrichter wie erwartet anwesend, so dass wir die Vorrunden-Kämpfe mit je 1 Hauptkampfrichter und 2 Seitenrichtern bestreiten mussten. Dies tat der Qualität der Wettkämpfe jedoch keinen Abbruch.

Bei den Vorrunden der Junioren dann wurden die Wettkämpfe in voller Besetzung auf nur noch zwei Pools ausgetragen. Damit konnten wir eine bessere Bewertung der Wettkämpfer sicherstellen.

In allen Starterkategorien gab es überdurchschnittlich gute Leistungen. Aufgrund von teilweise sehr kleinen Starterfeldern wurden einige Kategorien zusammengelegt. Dies führte letztlich aus meiner Sicht zu zum Teil recht unvorteilhaften Paarungen, da ein annähernd gleiches Leistungsniveau nicht sichergestellt werden konnte.

Bei Rücksprache mit den Ausrichtern und teilnehmenden Vereinen stellte sich heraus, dass nicht wenige potentielle Wettkämpfer gar nicht erst gemeldet werden konnten, da diese vom Alter her in keine der festgelegten Kategorien passten. Dies war auch der Grund, warum wir im Bereich Kata Mannschaft keine Teilnehmer meldeten. Durch kurzfristige Änderungen in den Wettkampf-Modalitäten stellten wir spontan sogar 3 Kata-Mannschaften, 1 Damen und 2 Herrenmannschaften auf.

Zu den Finalrunden am Abend kamen dann die beiden Bürgermeister der Städte Elsterwerda, Herr Herrchen, und Bad Liebenwerda, Herr Richter, als Ehrengäste. Beide betonten in ihrer Eröffnungsansprache die Bedeutung des Karate für die Region. Auch die Lokalpresse und das Lokalfernsehen Elster-TV waren vertreten.

Das Teilnehmerfeld war in diesem Jahr besonders stark. Der gesamte Nationalkader des SRD war bei den Meisterschaften angetreten, was natürlich die Chancen für unsere Starter deutlich verringerte. Im Kinderbereich traten gleich 4 unserer Starter in der gleichen sehr starken Kategorie an, in der von Grün bis Braun alles vertreten war. Mit Ausnahme von Julien schaffte es dort keiner ins Finale. Doch auch Julien musste sich im Bereich Kumite dann geschlagen geben und erreichte nur einen 4. Platz.

Marco Keßler hatte ebenfalls sehr starke Konkurrenz. Zwar konnte er sich im Bereich Kata bis ins Finale durchkämpfen, erreichte dann aber nur den 4. Platz hinter Jan Matalla, Peter Koslitz und Jan Gebhardt. Ähnlich sah es im Kumite aus. Von unseren drei Hoffnungsträgern Marco Keßler, Maik Winter und Thomas Müller schaffte es nur Thomas ins Finale. Aufgrund einer Fußverletzung konnte Thomas dann aber im Finale nicht mehr antreten. Wie sich später herausstellte hatte er sich einen dreifachen Zehenbruch zugezogen.

Jenny Göpel konnte sich bei den Frauen im Bereich Kata einen beachtlichen 2. Platz erkämpfen. Einzig gegen Christine Giebig (3. Dan) musste sich Jenny mit ihrem 3. Kyu geschlagen geben. Dies ist eine sehr beachtliche Leistung! Im Kumite konnte Jenny leider nicht überzeugen. Zwar erreichte sie das Finale, landete dann aber doch nur auf einem undankbarem 4. Platz.

Richard Vetter schaffte es in seiner Altersklasse jeweils in das Finale, wo er dann aber doch keinen Medaillenrang mehr erreichte, sondern jeweils in Kata und Kumite nur auf Platz 4 kam. Allerdings muss ich ehrlich zugeben, dass ich (Ralph) als Kampfrichter im Kata-Wettbewerb versehentlich eine falsche Wertung abgegeben habe. Richard lag mit einem anderem Starter punktmäßig gleichauf. Also kam es zum Stechen im Flaggen-System. Ich war fest der Meinung die Fahne für Richard gezogen zu haben, was ich jedoch tatsächlich nicht getan hatte. So stand es 3:3 und der Hauptkampfrichter, dem die Entscheidung dann oblag, entschied sich gegen Richard. Dumm gelaufen.

Bei den Kleinen konnte sich Lisa Heyne im Bereich Kumite in das Finale durchkämpfen, wo sie einen 3. Platz errang.

Eric Schütz, Doppelmeister im Vorjahr, erreichte diesmal nur in der Kata einen 3. Platz.

Lisa Jablonka, die dafür bekannt ist, hin und wieder auch mal "durchzuziehen" erreichte im Kumite ebenfalls einen 3. Platz.

Erstaunlich das Ergebnis von Christian Müller. Christian Müller war schon lange nicht mehr beim Training. 1999 hatte er beim Kata Spreewaldpokal einen 1. Platz erkämpft. Bei den Deutschen Meisterschaften 1998 war Kata-Meister und 3. im Kumite. Christian konnte nach langer Pause direkt an seine Erfolge der Vergangenheit anknüpfen und erreichte auf Anhieb einen 2. Platz im Bereich Kata.

Christian Kieschnik und Nicole Lorenz glänzten beide in ihren Kategorien und holten sich jeweils in Kata und Kumite den Meistertitel. Damit haben wir gleich 2 Doppelmeister in unserem Verein.

Erfolgreich waren auch unsere Kata-Teams. Dies ist um so bedeutsamer, als sich alle Teams erst kurz vor dem Wettkampftermin fanden. Jenny Göpel, Nicole Lorenz und Lisa Jablonka belegten bei den Frauen einen 2. Platz hinter einem Team aus Berlin.

Bei den Herren dann waren unsere Kata-Teams gleich zweimal erfolgreich. Marco Kessler, Maik Winter und Richard Vetter holten sich den 2. Platz vor dem Team Christian Kieschnik, Maik Schneekönig und Eric Schütz auf Platz 3. Eigentlich hatten wir schon befürchtet, unser dann zweitplatziertes Team zurückziehen zu müssen. Thomas Müller der aufgrund seiner Verletzung im Kumite ausscheiden musste, fehlte im gemeldeten Kata Team. Maik Winter sprang dann kurz entschlossen ein. Nach nur zwei Übungsrunden trat das neue Team an und schaffte es auf Platz 2 gleich hinter dem National-Team. Ich denke, alles Ergebnisse die mich als Trainer und Vereinsvorsitzenden sowie alle Vereinsmitglieder mit Stolz erfüllen.

Die Siegerehrungen wurden durch die anwesenden Bürgermeister und alle Kampfrichter vorgenommen. Leider waren wir dann doch etwas in Zeitverzug geraten, so dass die Meisterschaften erst um 20.30 Uhr vorrüber waren. Aber trotzdem ein schöner, gut durchorganisierter Tag. Allen Helfern, insbesondere aber den Vereinsmitgliedern und Eltern unserer Vereinsmitglieder die tatkräftig bei der Wettkampfdurchführung oder auch sonst als Helfer zur Verfügung standen ein recht herzliches Dankeschön! Ohne Euch wäre es nicht so gut geworden. Alle Vereine haben sich für die gute Organisation und Durchführung der Meisterschaften bedankt und Ihr habt einen nicht unwesentlichen Teil dazu beigetragen.

Natürlich auch ein Dankeschön an alle Wettkampfteilnehmer. Auch wenn nicht alle erfolgreich waren - allein mit Euren Bemühungen in Vorbereitung auf den Wettkampf und Eure Teilnahme habt Ihr schon sehr viel erreicht. Gegen die Besten der Besten zu bestehen ist nicht leicht und zu gewinnen ist noch viel schwerer. Auf jeden Fall bin ich mit allen gezeigten Leistungen sehr zufrieden. Beim nächsten Mal wird es bestimmt besser. Immerhin sind die meisten ja heute zum ersten Mal bei einem richtigen Großem Wettkampf dabei.

Bilder von den Meisterschaften