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TRAININGSLAGER
 

Trainingslager in den Grödener Bergen

In der Zeit vom 02.-04. September 1994 führte unser Verein erstmalig ein Trainingslager durch. Dieses wurde durch Enrico Beckstein und Maik Hinze maßgeblich geplant und organisiert. Beide haben weder Mühen noch Kosten gescheut, um dieses Trainingslager zu einem wirklich besonderen Erlebnis für alle Teilnehmer werden zu lassen.

Nach der Ankunft in der Grödener Jugendherberge suchte sich jeder Teilnehmer sein Bett, frei nach dem Motto "Wer zuerst kommt, schläft am besten". Danach ging es auch schon los.

Enrico Beckstein (6. Kyu) übernahm das erste Training. Er jagte uns über Stock und Stein, durch Berg und Tal. Aber dies war erst die Erwärmung. An einer geeigneten Stelle im Wald wurden anschließend Grundtechniken geübt. Am Ende des Trainings ging es im Laufschritt wieder zurück ins Lager.

Als alle wieder erfrischt waren, begann der gemütliche Teil des Abends. Zu essen gab es Gegrilltes, zu trinken alkoholfreie Getränke für die Kinder und Bierchen für die Älteren.

Zu Gast war auch unser Vereinsvorsitzender Ralph Peter Görlach. Er sorgte für eine lustige oder sollte ich besser schreiben schadenfreudige Episode. Denn er stand vor seinem verschlossenen Auto und die Schüssel glänzten ihn vom Fahrzeuginneren an. Swen Klodner half ihn aus dieser Patsche, indem sie zu Görlachs fuhren und die Zweitschlüssel holten. Freudestrahlend zeigte uns dann Ralph Peter, daß er sogar zwei Schlüssel für sein Auto hat. (Beweisfotos sind leider nichts geworden.)

Nächster Tag 7.30 Uhr Wecken und hinaus ging es in Mutter Natur; auf gut englisch: Jogging. Danach wartete auch schon die Wirtin unserer Unterkunft mit dem Frühstück auf uns.

Nach der Stärkung war die zweite Trainingseinheit angesagt. Diese behandelte das Thema Selbstverteidigung. Dazu hatten die Organisatoren den Ninjutsumeister Thomas Stolz aus Elsterwerda eingeladen. Als Trainingsort wurde der Schanzenauslauf neben der Skihütte in den Grödener Bergen gewählt. Um zu diesem Ort zu gelangen, wurden wiederum die Füße bemüht. In Dreiergruppen mußten wir loslaufen. Wir orientierten uns an Wegweisern und Wandermarkierungen, welche uns zur Skihütte führen sollten. Ich bin mit der zweiten Gruppe gestartet. Wir fanden die Skihütte, wo auch schon Thomas' Wartburg stand.

Doch wo war die erste Gruppe, bestehend aus Marco Naumann, Mario Franz und Stefan Schräpel geblieben? Diese Frage sollte sich erst nach ca. einer Stunde klären. Ich bin mir sicher, diese drei kennen die Umgebung der Grödener Berge jetzt besser als alle anderen Teilnehmer.

In der Trainingseinheit selbst wurden wirkungsvolle Abwehrtechniken gegen Faust-, Fuß- und Messerangriffe von Thomas und seinem Assistenten demonstriert, die anschließend von uns geübt wurden. Da ging es schon einmal hart zur Sache und auch fallen wollte gelernt sein. Thomas stand allen Fragen offen gegenüber. Er erklärte alle Techniken ausführlich an seinem Assistenten und wenn das nichts half, mußte auch ab und zu ein Karateka herhalten. Wer nach diesem Training noch sagen konnte, daß sein Gi (Anzug) weiß ist, der hatte nicht richtig trainiert. Laufend ging es zurück ins Lager.

Mittagessen bekamen wir in der Grödener Schulküche. Es gab für alle reichlich zu essen. In der Mittagspause wurde ausgiebig Tischtennis gespielt, ein paar Leute machten auch ein Mittagsschläfchen.

Zum Nachmittagstraining liefen wir wieder in den Wald. Diesmal übernahm Marco Naumann (5. Kyu) die Leitung des Trainings und wer Marco kennt, weiß, daß er viel von sich und von anderen fordert. Die meisten Übungen wurden mit Partner durchgeführt. Das Ziel dieser Trainingseinheit bestand darin, seinen Körper abzuhärten, Spannung in der Muskulatur aufzubauen und richtige Kampfabstände zu finden. Zum Abschluß dieser Übung wurde ein Kumite (Freikampf) veranstaltet.

Am Abend machten wir eine Grillfete. Dies war ein lustiges und gemütliches Beisammensein. Um 0.00 Uhr kamen wir dann zum absoluten Höhepunkt: Das Nachttraining.

Alle Teilnehmer wurden einzeln im Zwei-Minuten-Abstand hinaus in den Wald geschickt. Zur Orientierung, denn es war eine stockfinstere Nacht und die Verluste an Mitgliedern sollten nicht zu hoch sein, wurden Taschenlampen auf den Wegen ausgelegt.

Jeder Teilnehmer war in dieser Geisterstunde auf sich allein gestellt und es geschahen wirklich unheimliche Dinge: Geister schwangen sich quer über den Weg von Ast zu Ast und warfen mit Feuerwerkskörpern, Kobolde hatten Luftballons vergraben, auf welche die armen Nachtwanderer traten und sich mächtig erschreckten, Wurzeltrolle hörten Radio, knackten im Unterholz mit Ästen und machten: "Buh" und "Huh". Alle freuten sich am Treffpunkt, daß es keine Verluste gab. Dann wurde noch ein wenig Angreifen und Abwehren im Dunkel geübt.

über den Weg von Ast zu Ast und warfen mit Feuerwerkskörpern, Kobolde hatten Luftballons vergraben, auf welche die armen Nachtwanderer traten und sich mächtig erschreckten, Wurzeltrolle hörten Radio, knackten im Unterholz mit Ästen und machten: "Buh" und "Huh". Alle freuten sich am Treffpunkt, daß es keine Verluste gab. Dann wurde noch ein wenig Angreifen und Abwehren im Dunkel geübt.

Nach einem kurzen Lauf als alle wieder im Lager waren, erzählte jeder seine Erlebnisse, welche sie oder er allein im Wald hatten. Gegen 2.00 Uhr kehrte die wohlverdiente Nachtruhe ein.

Pünktlich um 8.00 Uhr begann für uns der nächste Tag. Nach dem Frühstück ging es wieder hinaus in den Wald, wo Ralph Peter Görlach (5. Kyu) das vierte und somit letzte Training leitete. Er zeigte die, für die meisten neue, Kata Tekki Shodan, welche im besonderen für das Bestehen einer Prüfung im Braungurtbereich benötigt wird.

Nach dem Mittagessen galt das Trainingslager in Gröden als offiziell beendet. Ich möchte mich im Namen der anderen Teilnehmer und in meinen Namen auf diesem Wege bei den Hauptorganisatoren Enrico Beckstein und Maik Hinze und den anderen Helfern für das gelungene Wochenende bedanken. Ich hoffe diese Mitglieder lassen sich den Mut auf Grund der geringen Teilnehmerzahl nicht nehmen und organisieren im nächsten Jahr ein 2. Trainingslager, welches einen festen Platz im Vereinsleben einnehmen könnte.

Heiko Schwenning

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Trainingstag in Wahrenbrück | Aus Elsterwerda