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LANDESMEISTERSCHAFTEN
 

In diesem Jahr waren die Landesmeisterschaften schon zu einem frühen Zeitpunkt anberaumt: am 29. Mai 1998 sollten sie in Frankfurt/Oder stattfinden. Immerhin erklärten sich sieben unserer Vereinsmitglieder bereit, zu starten. Im Nachhinein meldeten sich noch weitere Interessenten, die aber aufgrund des Meldeschlusses per 30.04.1999 nicht mehr nachgemeldet werden konnten.

Mit zwei Fahrzeugen machten wir uns von Bad Liebenwerda bzw. Elsterwerda aus auf den Weg. In Luckau trafen wir uns, um dann den Weg gemeinsam fortzusetzen. In der feuchtwarmen Luft des Tages war das Autofahren weder auf dem Hin-, geschweige denn auf dem Rückweg ein Vergnügen. Nach gut zwei Stunden Fahrt kamen wir in Frankfurt/Oder an. Erfreulicherweise war der Weg zur Turnhalle recht gut ausgeschildert, so dass wir ohne größere Schwierigkeiten hinfanden.

Insgesamt waren diesmal über 90 Starter aus insgesamt zehn Mitgliedsvereinen des Shotokan Ryu Brandenburg und Shotokan Ryu Berlin anwesend. Aufgrund der Wettkampfeinteilung hatten wir nach der offiziellen Eröffnung der Landesmeisterschaften zunächst einmal Pause, da unsere Gruppen erst nach der Mittagspause beginnen sollten.

Als erstes musste Thomas Müller antreten und gegen 9 Kontrahenten "die Ehre des Vereins" verteidigen. Im Kata-Wettbewerb schied er bereits in der ersten Runde aus, nachdem er seinem Gegner mit Heian Shodan knapp unterlegen war. Aufgrund der Wettkampfmodalitäten kam er auch nicht mehr in die "Trostrunde". Platz 3 und 4 wurde in diesem Pool nur zwischen den Verlierern der vorletzten Runde ausgemacht. So hatte Thomas keine Chance mehr. Sein Gegner gegen den er in der ersten Runde verloren hatte, kam aber immerhin auf Platz 2.

Das darauf folgende Kumite sah schon weit besser aus. Den ersten Kampf konnte Thomas knapp für sich entscheiden. In einem weitestgehend ausgeglichenen Kampf drängte er seinen Gegner über die Seitenbegrenzung hinaus, was sich dann wohl auch in der Bewertung der Kampfrichter niederschlug. Mit einem Resultat von zwei Stimmen für Thomas, zweimal unentschieden, gewann er durch die Entscheidung des Hauptkampfrichters. Deutlicher dann schon das Ergebnis der zweiten Runde. Hier siegte Thomas klar. Doch im entscheidenden letzten Kampf war er dann wohl doch etwas zu aufgeregt. Zum ersten Mal hätte er Meister im Kumite werden können, doch zwei Wertungstreffer seines Gegners machten diese Möglichkeit dann leider doch zunichte, so dass er nur als Vizelandesmeister aus diesem Kampf hervorging.

Marco Keßler hatte als Nächster anzutreten. Da diese Gruppe nur aus vier Startern bestand, war jeder gegen jeden angesagt. In der Kata enttäuschte Marco mit seinen Leistungen. Nicht einen von drei Kämpfen konnte er für sich entscheiden! Er wollte leider alles besser machen als bisher und schlug den Ratschlag seines Trainers in den Wind, bei Wettkämpfen keine Experimente zu starten. Die Quittung bekam er dafür. Selbst mit seiner Lieblings-Kata Heian Nidan, mit der er im vergangenen Jahr noch den Titel des Deutschen Meisters holte unterlag er seinem Kontrahenten überdeutlich.

Überraschend dann jedoch das Kumite. Den ersten Kampf gewann er und somit war wenigstens Platz drei sicher - Medaillenhoffnung wurde wach. Zwar verlor er den darauf folgenden Kampf gegen einen starken Gegner aus Berlin deutlich, gewann jedoch den dritten Kampf knapp aufgrund der Entscheidung des Hauptkampfrichters mit drei zu zwei Stimmen und sicherte sich so gleichfalls den Titel des Vizemeisters.

In der Zwischenzeit begann bereits der Wettbewerb bei den Damen. Kristin Heller aus Hohenleipisch startete hier in der Disziplin Kata voll durch. Der erste Kampf mit Heian Sandan ging klar an sie. In der zweiten Runde musste sie Heian Shodan laufen. Diesen Kampf gewann sie, wenn auch nicht so deutlich wie den ersten. In der dritten und entscheidenden Runde traf sie auf eine starke Gegnerin. Der erste Kampf mit Heian Shodan endete unentschieden. Auch die zweite Runde deutete auf ein Unentschieden hin, denn die Entscheidung der Seitenkampfrichter war ausgewogen. Der Hauptkampfrichter gab seine Stimme jedoch Kristin, die somit auf Platz 1 kam und nach dem Disaster des vergangenen Jahres wieder Landesmeisterin wurde.

Im Kumite sah es allerdings nicht so gut aus. In der ersten Runde endete die Begegnung zunächst unentschieden. In der Verlängerung dann gewann Kristin jedoch deutlich. In der zweiten Runde unterlag Kristin leider ebenso deutlich aufgrund eines Fehlers in ihrer Abwehr, so dass der Angriff der Gegnerin sein Ziel erreichte. Auch in der Trostrunde konnte Kristin sich nicht durchsetzen und erreichte daher nur einen undankbaren vierten Platz.

Da der Gesamtsieger in ihrer Kategorie nicht zweifelfrei ermittelt werden konnte, musste sie noch zwei Kämpfe bestreiten. Sowohl Kata (Heian Shodan) als auch Kumite endeten unentschieden. Der Hauptkampfrichter sprach dann aber ihrer Gegnerin den Sieg zu.

Am stärksten war die Gruppe der Orange- und Grüngurte unseres Vereins bei diesem Wettkampf vertreten: immerhin vier Starter: Stefan Schräpel, Ron Lehmann, Christian Müller und Iwan Kappes. Somit stellte unser Verein vier der zehn Starter in dieser Kategorie - die Siegchancen standen also rein statistisch äußerst gut.

Der Wettkampf begann wie immer mit Kata. Ron Lehmann schied leider gleich in der ersten Runde aus, da er in der Kata einen Fehler machte. Christian traf bei seinem ersten Kampf auf Iwan, gegen den er sich mit Heian Shodan knapp geschlagen geben musste. Auch im nächsten Kampf musste Iwan wieder Heian Shodan laufen, die er ebenso bravourös absolvierte, wie zuvor. Darauf folgte noch Heian Nidan und schon stand er im Finale. Stefan Schräpel hatte unterdessen ebenfalls die Vorrunden mit einer glänzenden Leistung bestanden und stand gleichfalls im Finale. Spaßhaft meinten wir, die beiden sollten sich unterdessen darüber einigen, wer den ersten und wer den zweiten Platz bekäme. Beide mussten mit Heian Sandan gegeneinander antreten, die Stefan deutlich für sich entscheiden konnte. Er wurde somit Landesmeister, während Iwan auf Platz 2 kam.

Im Kumite waren die Vorrunden leider nur mit Kämpfen unserer Vereinmitglieder gegeneinander angefüllt. Stefan trat zunächst gegen Iwan an und entschied diesen Kampf deutlich überlegen für sich. Iwan hatte aufgrund der Tatsache, dass er in der Vorrunde ausgeschieden war auch keine Chancen mehr, auf Platz 3. Im zweiten Kampf traten Christian und Ron gegeneinander an. Ron verlor diesen Kampf leider sehr deutlich. Unterdessen gewann Stefan einen weiteren Kampf. In der Runde darauf musste er gegen Christian antreten, den er hier deutlich besiegen konnte. Christian gewann den Kampf um Platz drei. Bei Stefan aber ging es um Platz 1 und damit auch um den Gesamtsieg. Knapp konnte er den Kampf für sich entscheiden und landete auf Platz 1 und wurde damit auch im Kumite Landesmeister.

Unter dem Strich stehen für die erfolgreichen Starter unseres Vereins diesmal sieben Medaillenplätze. Davon drei Landesmeistertitel durch Stefan (Kata, Kumite) und Kristin (Kata), drei Vizemeistertitel durch Marco und Thomas (beide Kumite) sowie Iwan (Kata).
Auf dem Rückweg machten wir noch in Massen (bei Finsterwalde) Halt, um McDonalds noch einen kurzen Besuch abzustatten.

Insgesamt gesehen war ich mit den Leistungen unserer Kämpfer an diesem Tag mehr als zufrieden. Bessere Ergebnisse kann man sich kaum wünschen.
Ralph P. Görlach


 
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